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In Ulm, um Ulm und um Ulm herum

In Ulm, um Ulm und um Ulm herum – im Rahmen einer Geschäftsreise musste ich nach Ulm. Leider hatte ich sehr wenig Zeit für die Stadt und auch das Wetter spielte nicht so richtig mit.

Na ja, ich war ja eh nur wegen einiger Termine dort. Das bedeutete: Um vier Uhr am Morgen aufstehen, hinfahren und ab 13:00 Uhr Termine wahrnehmen. Aufgrund eines Wintereinbruchs gab es unterwegs sogar etwas Schnee und der Albaufstieg auf der A8 brachte einige Autofahrer etwas in Bedrängnis.

Immerhin; Am zweiten Tag hatte ich zwischen zwei Terminen ganze zweieinhalb Stunden Zeit, mir etwas von Ulm anzusehen. Also los: Alte Steine in Ulm. 🙂

Die Bilder oben zeigen ein Stadtmodell, das direkt neben dem Münster steht. Sowohl aus dem Modell als auch aus der echten Stadt ragt das Ulmer Münster empor.

Denn das Ulmer Münster besitzt den mit über 161 Metern Höhe derzeit höchsten Kirchturm der Welt. Und diesen Rekord wird es halten, bis die Sagrada Familia in Barcelona fertig gestellt ist.

Auf jeden Fall lohnt das Münster als wichtigste Sehenswürdigkeit Ulms einen Besuch. Der Grundstein wurde bereits 1377 gelegt. Damals wurde das Münster noch als katholische Kirche begonnen. Nach einer Bürgerabstimmung im Jahr 1530 wurde Ulm jedoch evangelisch und so ist das Ulmer Münster heute die größte evangelische Kirche Deutschlands.

Obwohl es sich um eine evangelische Kirche handelt, ist der Innenraum prächtig ausgeschmückt. Das Bild unten zeigt kunstvoll geschnitzte Details des Chorgestühls.

Und auch der Taufstein auf dem folgenden Bild kann sich wirklich sehen lassen.

Im Jahr 1543 war das Ulmer Münster weitgehend fertiggestellt. Nur der Turm war noch nicht so hoch wie heute. Ab 1844 ging es dann weiter und der Turm wurde auf seine heutige Höhe gebracht.

Heute überragt er die Stadt und ist ein weithin sichtbares Wahrzeichen Ulms.

Und weiter ging es mit dem Blitz-Sightseeing: Nicht weit vom Ulmer Münster befindet sich das Fischer- und Gerberviertel.

Das Viertel besticht durch seine vielen alten Fachwerkhäuser, seine Gastronomie und die Wasserläufe der Blau.

Ja, Ulm liegt nicht nur an der Donau: Durch Ulm bzw. durch das Fischerviertel fließt die Blau, ein 22 Kilometer langer Nebenfluss der Donau, der im Blautopf, der zweit-wasserreichsten Karstquelle Deutschlands entspringt.

In Ulm verästelt sich die Blau und fließt dann bis zu ihrer Mündung in die Donau durch das Fischerviertel und sorgt so für richtig romantische Stadtansichten.

Und so gibt es schöne Brücken und auch wunderschöne Fachwerkhäuser …

… und Wasserläufe mit kleinen Wasserfällen. Fast könnte man vergessen, dass man sich in einer Großstadt befindet. Dabei hat Ulm über 120.000 Einwohner – mit der bayerischen Schwesterstadt Neu-Ulm sogar um die 180.000.

Und doch findet man mitten in Ulm diese beschaulichen Ecken, die auf jeden Fall einen Besuch lohnen.

Auf kleinen Brücken geht es zwischen den Fachwerkhäusern und den Wasserläufen hin und her und immer wieder ergeben sich neue romantische Ausblicke.

Ein besonderes Highlight ist das Schiefe Haus, ein spätgotisches Fachwerkhaus, das zum Teil über den Wasserlauf der Blau hinausragt.

Das Schiefe Haus macht seinem Namen wirklich alle Ehre, denn es hat eine beachtliche Schräglage. Heute befindet sich ein Hotel in dem Gebäude und die Gäste übernachten tatsächlich in schiefen Zimmern, die über die Zimmerlänge hinweg Schieflagen von bis zu 40 cm aufweisen. Und damit die Gäste auch glauben, dass sie in ihren Betten gerade liegen, sind Wasserwaagen an den Betten angebracht.

Nach der Besichtigung des Fischerviertels hatte ich immer noch etwas Zeit bis zu meinem Termin. Und so schaute ich noch kurz am Ulmer Rathaus vorbei.

Anschließend erkundete ich noch einige Einkaufsstraßen rund um das Münster.

Doch da ich ja nicht zum Vergnügen in Ulm war, war alsbald die Zeit gekommen, sich zum Termin am vereinbarten Treffpunkt einzufinden.

Der Termin endete um 16:00 Uhr und ich machte mich wieder auf den Weg nach Hause. Und so war ich an zwei Tagen mal eben in Ulm, um Ulm und um Ulm herum.