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New York: Greenwich Village

Wo das Straßenraster Midtown Manhattans aufhört und in ein europäisch anmutendes Straßengewirr übergeht, beginnt das Village: Willkommen in Greenwich Village. Hier sind die Häuser kleiner, gibt es Straßenbäume, gemütliche Cafés, individuelle und mitunter ziemlich schräge Läden, schöne Restaurants – das Village ist eine Sehenswürdigkeit für sich, die man bei keinem Besuch New Yorks verpassen sollte.

Und in der Tat: Wer einmal an einem schönen Sommerabend in einem der zahlreichen Straßencafés gesessen oder die Kinder beim Baden im Brunnen auf dem Washington Square beobachtet hat, wer einmal durch die baumbestandenen Straßen mit den schönen Brownstone-Häusern geschlendert ist versteht, warum Künstler und Berühmtheiten dieses Fleckchen New York so lieben. Auch Schauspiel-Legende Dustin Hoffman wohnt hier.

Die 6th Avenue ist eine der Verkehrsschlagadern und auf dem Bild oben blicken wir in Richtung Downtown Manhattan mit dem World Trade Center. Biegt man jedoch in eine der Straßen ab, die von der 6th Avenue abzweigen, so ergibt sich ein völlig anderes Bild: Gemütliche Townhouses und Brownstone-Häuser mit schönen Eingängen, Feuerleitern und gusseisernen Geländern, die zu den Eingängen führen.

Dieses Denkmal aus lebensgroßen Figuren erinnert an ein Ereignis, das weltweit als Christopher Street Day gefeiert wird. Der erste bekannt gewordene Aufstand von Homosexuellen und anderen sexuellen Minderheiten gegen Polizeiwillkür begann in der Christopher Street in Greenwich Village, New York. Und auch damit kommen wir einer der Eigenarten des Village auf die Spur: Von jeher ist das Village das Viertel der Bohéme. Hier leben Studenten und wohlhabende New Yorker, Künstler und Musiker auf engstem Raum. Auch diese Mischung macht das Village zu dem, was es bis heute ausmacht.

Architektonisch ist das Village von Townhouses und Brownstone-Häusern geprägt. Viele davon haben Treppenaufgänge zu den Eingängen, die von kunstvoll verzierten gusseisernen Geländern gesäumt sind. An vielen Straßen stehen Straßenbäume und nicht selten wuchert auch Efeu an den Wänden. Das Village ist urban und grün zugleich – mein Tipp: Einfach schlendern und genießen.

Apropos genießen: Das Village ist durch zahlreiche gemütliche und meist wirklich gute Cafés, Restaurants und Kneipen gekennzeichnet. Oft kann man auch draußen sitzen, denn es gibt fast überall Außengastronomie auf dem Bürgersteig, in den kleinen Vorgärten oder in verwunschenen Hinterhöfen. Eine laue Sommernacht beim Bierchen in einem Hinterhof im Village nach einem tollen Tag voller Eindrücke beim Alte-Steine-Gucken in New York – einfach unvergesslich und sicherlich einer von unzähligen Gründen, die Stadt, die niemals schläft, immer wieder zu besuchen. 🙂

Baumbestandene Straßen, Feuerleitern, gemütliche Läden und Cafés, grün bewachsene Fassaden der Brownstone-Häuser – das Village hat ein ganz eigenes Flair. Und auch das zeichnet New York aus: Denn vegleicht man diese Bilder z.B. mit dem nur wenige Kilometer entfernten Times Square in Midtown Manhattan, so kommt man einer weiteren New Yorker Eigenart auf die Spur: Auf engstem Raum gibt es höchst unterschiedliche, individuelle und sehenswerte Stadtviertel, die alle eine ganz eigene Prägung haben.

Liebevoll dekorierte Geschäfte laden zum Stöbern ein und man möchte fast in jedem Café einkehren. Die Häuser an den baumbestandenen Straßen haben oft mehr als nur ein paar Jahre auf dem Buckel und die oftmals kunstvoll gestalteten Firmenschilder versprechen Individualität statt Massenabfertigung.

Zentrale Bühne des Village ist der wunderbare Washington Square, ein Platz mit einem schönen Brunnen, dem berühmten Triumphbogen und einer wunderschönen Parkanlage. Der Washington Square dient als zentraler Park des Village und ist gleichzeitig der Campus der New York University, deren Gebäude sich rund um den Washington Square befinden. So kommt es, dass es nicht nur Luxus-Wohnungen in den angrenzenden Häusern gibt. Nur einige Straßen weiter leben viele Studenten und in den angrenzenden Straßen findet man jede Menge Gastronomie für jeden Geldbeutel.

Kein Wunder also, dass auf dem Washington Square bei schönem Wetter das Leben tobt: Der ganze Park ist dann voller Menschen. Die Kinder planschen im Brunnen und auch viele Erwachsene gönnen sich dort etwas Abkühlung. Man genießt die Szenerie auf einer der vielen Parkbänke, trifft sich zum Schachspiel auf eigens dafür aufgestellten Schach-Tischen oder holt sich einen Snack von einem der typischen mobilen New Yorker Food-Stände.

Hier stehen wir auf dem Washington Square und schauen durch die Gebäude der New York University zum World Trade Center, das aus Downtown Manhattan grüßt.

Zur Feier des einhundertjährigen Jubiläums des Amtsantritts von George Washington wurde ein hölzerner Triumphbogen errichtet. Dieser kam so gut an, dass man ihn durch einen richtigen Triumphbogen aus Marmor ersetzte, der im Jahr 1895 eingeweiht wurde.

Hier glänzt der Triumphbogen in der Sonne und bildet einen würdigen Abschluss oder je nach Sichtweise Ausgangspunkt der berühmten 5th Avenue.

Und da die 5th Avenue hier beginnt (oder eben endet), kann man nachts das herrlich beleuchtete Empire State Building durch den ebenfalls beleuchteten Triumphbogen bewundern.

Die folgende Galerie zeigt weitere Fotos aus dem Greenwich Village in New York.