China trifft den Big Apple: New York besitzt die größte Chinatown der USA. Wer hier die großen Sehenswürdigkeiten oder beeindruckende Wolkenkratzer sucht, ist hier falsch. Denn Chinatown selbst ist die Sehenswürdigkeit – und was für eine. Chinatown gehört meiner Meinung nach unbedingt auf den Reiseplan jedes New-York-Besuchers.
Chinesische Schriftzeichen, Straßenmärkte und Basare prägen das Stadtbild von Chinatown in Downtown Manhattan. Ungefähr 100.000 Chinesen leben hier und machen Chinatown zu einem der quirligsten und auch buntesten Viertel New Yorks. Von SoHo kommend laufen wir den Broadway Richtung Downtown und biegen dann in die Canal Street ab. Bald sehen wir auch schon den ersten Vorboten: Denn bereits seit Jahrzehnten macht hier eine amerikanische Fastfood-Kette einen auf Chinatown für Touristen, die sich nicht trauen, in der echten Chinatown mal das eine oder andere dargebotene Gericht zu probieren. 😉
Auch die Architektur erinnert noch stark an SoHo. Doch das ändert sich bald, denn wir befinden uns ja bereits auf der viel befahrenen Canal Street, der Schlagader von Chinatown.
Tauchen wir also ein in die Chinesenstadt in Downtown Manhattan. Denn anders als die oben zitierte Fastfood-Bude ist Chinatown zwar eine Touristenattraktion. Aber das Viertel ist tatsächlich eine echte Chinatown und nicht nur Touristen-Nepp.
Wie viele Chinesen hier genau leben, weiß eigentlich niemand. Wikipedia nennt eine Zahl zwischen 90.000 und 100.000 und andere Quellen sprechen gar von 150.000 Menschen. Nur mal so zum Vergleich: Ulm hat knapp über 120.000 Einwohner. Damit tummelt sich eine Bevölkerung, die anderswo eine ganze Stadt füllen würde, auf lediglich einigen Blocks im Süden Manhattans. Und entsprechend bunt und lebhaft geht es zu.
Die meisten Geschäfte sind zur Straße hin offen, so dass sie eher an Basare erinnern. Und tatsächlich hat man manchmal eher das Gefühl, in einem der Marktviertel Pekings zu sein.
Mal leuchtet uns frisches Seafood entgegen …
… mal darf es eher Geflügel sein …
… und bei manchem Geschäft muss man gleich mehrmals hinsehen um zu ergründen, was da eigentlich genau feilgeboten wird.
Und auch die Gebäude machen mitunter unmissverständlich klar, dass hier New York auf den fernen Osten trifft: China meets Big Apple – aber gerade das Gewirr aus schier unendlichen Massen von Menschen aus aller Herren Länder macht New York zur einzig echten Weltstadt.
Da viele Chinesen in Chinatown kein Englisch und nur Chinesisch sprechen, sind auch die Reklametafeln mit chinesischen Schriftzeichen übersät. Es gibt chinesische Zeitungen und auch die Straßenschilder tragen hier neben den englischen Straßennamen Übersetzungen mit chinesischen Schriftzeichen. Und auf dem nächsten Bild grüßen aus der Ferne die Wolkenkratzer Midtown Manhattans durch die chinesischen Werbeschilder.
Ein Gabelstapler bewegt sich durch die Menschenmassen, denn es ist gerade etwas abzuladen. Nebenan wird seelenruhig weiter eingekauft und auch der folgende Händler lässt sich von dem ganzen Gewusel nicht beeindrucken.
Und so kann ich nur den Tipp geben: Einfach treiben lassen und durch die Gassen und Märkte bummeln. Es gibt an jeder Ecke etwas zu sehen und man sollte ruhig auch mal die eine oder andere dargebotene Spezialität probieren. Denn anders als in unseren meist auf den europäischen Gaumen gemünzten Chinarestaurants hat man hier eine realistische Chance, authentisch Chinesisch zu essen.
Die folgende Galerie zeigt weitere Impressionen aus Chinatown, New York. Viel Spaß beim Betrachten. 🙂