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New York: Little Italy

Größer könnten die Gegensätze kaum sein: Auf der einen Seite das wuselige Viertel Chinatown, auf der anderen Seite italienisches Flair in Little Italy. Auf der einen Seite Peking-Ente und gegenüber Pizza, Pasta und Co.: Wenn Italien direkt neben China liegt, dann ist es nicht so, als hätte man im Erdkundeunterricht nicht aufgepasst. Nein, das gibt es tatsächlich. Italien liegt direkt neben China. Und wenn das der Fall ist, kann man eigentlich nur an einem Ort auf der Welt sein: In New York City.

Der Besuch von Little Italy lässt sich deshalb gut mit der Besichtigung der Chinatown oder auch mit der Besichtigung von SoHo kombinieren. Wir haben es damals so gemacht, dass wir zunächst NoHo und SoHo besichtigten. Später sind wir dann kreuz und quer durch Chinatown und Little Italy gelaufen.

Wie auch Chinatown gehört Little Italy zu den lebhaftesten und buntesten Vierteln New Yorks. Das Italienerviertel hat eine wechselvolle Geschichte erlebt und ist heute eine beliebte Sehenswürdigkeit. Doch wie in Chinatown ist es auch hier nicht die besondere Architektur oder vielleicht gar ein besonderer Wolkenkratzer, der Little Italy sehenswert macht. Sehenswert ist Little Italy vor allem wegen des italienischen Flairs. New Yorker wie Touristen schätzen die unzähligen italienischen Geschäfte, Restaurants, Bars, Cafés oder Eisdielen.

Anders als Chinatown jedoch ist Little Italy heute tatsächlich ein Touristen- und Geschäftsviertel. Die Zeiten, in denen Little Italy tatsächlich das Viertel der Italiener war, sind längst vorbei. Das war früher jedoch – wie der Name vermuten lässt – einmal anders. Im 19. Jahrhundert war Little Italy dicht von Süditalienern besiedelt. Wikipedia nennt die Zahl von 40.000 Menschen, die alleine in den 17 Blocks entlang der Mulberry Street dicht gedrängt wohnten.

In Süditalien herrschte Armut und die Menschen versprachen sich eine bessere Zukunft in Amerika – und fanden sich dann unter durchaus ähnlichen Verhältnissen in Little Italy wieder. Kein Wunder, dass dies auch ein idealer Nährboden für das organisierte Verbrechen war und die italienische Mafia entsprechenden Zulauf hatte. Und tatsächlich ist die Geschichte Little Italys mit der einiger berühmt-berüchtigter Mafia-Größen eng verstrickt.

Heute ist das Vergangenheit und wenn man durch die italienisch geschmückten Straßen mit den Souvenirläden und italienischer Gastronomie läuft und durch die grün-weiß-roten Girlanden aus der Ferne das Empire State Building grüßt, dann kann man genau so sicher wie anderswo auch das italienische Flair mitten in New York genießen. Und auch wenn in jedem Jahr am 19. September mit der Festa di San Gennaro die italienischen Wurzeln des Viertels gefeiert werden: Die meisten italienisch-stämmigen New Yorker wohnen mittlerweile in anderen Stadtviertels New Yorks.

Immerhin aber wollte man den italienischen Charakter des Viertels bewahren und so schloss man mit Chinatown eine Art „Nicht-Angriffspakt“: In dem bis heute als Little Italy bekannten Viertel dürfen keine chinesischen Reklametafeln angebracht werden. Denn Chinatown hatte Little Italy zugesetzt und während Little Italy wegen der fortziehenden Italiener immer kleiner wurde, breitete sich New Yorks Chinesenstadt immer mehr aus. Doch das wollten die New Yorker auf der anderen Seite auch wiederum nicht, denn Little Italy gehört einfach zur Geschichte New Yorks und neben einigen Mafia-Größen kommen ja auch andere berühmte Persönlichkeiten aus Klein-Italien am Hudson River: Martin Scorsese und Robert DeNiro wurden hier geboren.

Und so zelebrieren die New Yorker ihr italienisches Viertel in Manhattan mit Häusern und Hydranten in italienischen Farben. Überall hängen grün-weiß-rote Girlanden und insbesondere süditalienische Spezialitäten lassen sich hier trefflich probieren. Auch wir ließen es uns nicht nehmen, ein richtig leckeres iltalienisches Gelato zu probieren. Denn obwohl auf den Bildern zu erkennen ist, dass es bei unserem Besuch in Little Italy bewölkt war, hatten wir einige sehr warme Tage während unseres New-York-Besuchs erwischt. Und da kommt ein kühles Eis natürlich richtig gut. 🙂

Wie auch in Chinatown sollte man sich also einfach treiben lassen, hier und da die eine oder andere italienische Spezialität probieren, vielleicht mal auf einen Espresso einkehren und einfach das Gewusel und bunte Treiben genießen. Gut, zugegeben: Auch klassische Souvenirläden gehören einfach dazu. Aber auch hier kann man sich beispielsweise an farbenfrohen Bildern mit New Yorker Motiven erfreuen.

Eine weitere Sache in Little Italy ist aber ebenfalls erwähnenswert: Es gibt viele sehr kunstvoll ausgeführte Graffiti, die absolut sehenswert sind. Dieses hier z.B. interpretiert die Freiheitsstatue und es schimmert dabei durch die in Little Italy unvermeidlichen Girlanden in italienischen Farben.

Den kunstvollen Graffiti in Little Italy werden wir noch einen eigenen Blogbeitrag widmen.

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Die folgende Galerie zeigt weitere Eindrücke aus Little Italy in New York City.